Schon immer waren Tiere ein Bestandteil meines Lebens und so schön meine Erinnerungen zu allen Fellnasen auch sind, überschattet doch ein Thema all die Jahre. Die Ernährung! Denn wo bei dem ersten Berner Sennenhund aus meiner frühen Kindheit das Trockenfutter a la Bolognese noch gut vertragen wurde, löste bei dem Zweiten der kleinste Krümel bereits aggressive Entzündungsherde an allen möglichen Körperstellen aus.

Jahre später wurde ich mit meinem ersten eigenen Hund wieder konfrontiert. Bear ist ein 7 jähriger Mischlingsrüde aus dem Tierschutz und es gab nichts an Lebensmitteln, was diesen Hund in einer anderen Form außer flüssig wieder verließ. Unzählige Nächte verbrachte ich im Schlafanzug auf dem Feld damit sich mein Hund Erleichterung verschaffen konnte. Wie gerne hätte ich ihm dieses Leid erspart. Trockenfutter kaltgepresst, Trockenfutter hypoallergen, Nassfutter Monoprotein, Nassfutter Sensitiv, Hüttenkäse, gedünstete Karotten und Hühnchenfleisch; egal was ich fütterte, es kam letztendlich in unerwünschter Weise wieder zum Vorschein. Und damit begann die Reise.

Endstation BARF. Wie die meisten landete ich irgendwann bei der Frischfleischfütterung, da mit industriell hergestelltem Futter nichts mehr ging. Und was soll ich sagen? Innerhalb von 2 Wochen durfte sich Bear Eigentümer eines eigenen Eisschranks nennen, denn es funktionierte. 
Das, was sich so einfach anhört, ist ein jahrelanger Prozess in dem ich unzählige Bücher wälzte, Expertenmeinungen auseinander nahm, Foren mit aberwitzigen Ideen zuspammte nur um zu lernen. Und da es funktionierte und ich dieses Wissen gerne weitervermitteln und zur Aufklärung nutzen möchte, entschied ich mich die Ausbildung zur Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen mit dem Schwerpunkt BARF bei Swanie Simon und Nadine Wolf zu absolvieren.

Mein Interesse liegt darin individuell für jedes Tier das passende Ernährungskonzept zu finden was auch beinhaltet die Lebensumstände der menschlichen Anhängsel zu verstehen. Denn letztendlich ist die Hand die füttert ausschlaggebend wie erfolgreich dieses Vorhaben sein wird. Und somit freue ich mich dich und dein „Problem“- Fellchen auf eurem, möglicherweise schon sehr langen, Weg ein Stück begleiten zu dürfen.

Bear

Mit 4 Jahren, aus Rumänien vermittelt, begann sein krankheitsbedingter Leidensweg. Begonnen mit einem Tumor, über zahlreiche Notoperationen, Treppenstürzen und gekrönt durch eine Futtermittelallergie. Gemeistert haben wir alles und können heute freudig verkünden, dass wir tumorfrei und futtertechnisch stabil eingestellt sind!

Picco

Als Welpe aus Rumänien nach Deutschland vermittelt, fand auch er nach einigen Jahren im Tierheim zu mir. Eigentlich hieß er Pacco, da es aber eine etwas unglückliche Begegnung mit dem Schornsteinfeger gab, in welcher besagter Herr gepackt wurde, entschied das Tierheim, den negativbehafteten Namen Pacco in Picco zu ändern. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass sein Lieblingsfressen Frischfleisch ist?